
Unsere Vorgehensweise
Wadenkrämpfe sind schmerzhaft und lästig. Nicht allzu selten treten sie in der Nacht auf und rauben dir den Schlaf. Ursachen für einen Wadenkrampf gibt es verschiedene. Meistens sind sie harmlos, manchmal sind sie ein Symptom einer Erkrankung. Bei häufigem Auftreten solltest du dich von einem Arzt beraten lassen.
Im Normalfall kannst du einen Wadenkrampf ganz einfach behandeln. Es gibt verschiedene Hausmittel und Übungen, die dir helfen können. In unserem Hausmittel gegen Wadenkrämpfe Test 2023 beantworten wir dir alle relevanten Fragen und erklären dir, wie du Wadenkrämpfe behandeln und vorbeugen kannst.
Das Wichtigste in Kürze
- Wadenkrämpfe können ein Zeichen sein, dass deinem Körper etwas fehlt. Oft ist ein Krampf auf einen Magnesiummangel oder eine Dehydration zurückzuführen. Es kann aber auch sein, dass der Wadenkrampf auf eine schwerere Erkrankung zurückzuführen ist. Bei häufig auftretenden Krämpfen solltest du dich also unbedingt von einem Arzt untersuchen lassen.
- In der Schwangerschaft spielt der Körper oft verrückt. Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft sind daher keine Seltenheit. Schwangere Frauen sollten darauf achten viel zu trinken und Magnesium zu sich zu nehmen.
- Es gibt verschiedene Hausmittel mit welchen du Wadenkrämpfe lösen und / oder vorbeugen kannst. Das meiste kann einfach in den Alltag eingebaut oder rasch gemacht werden. Daher lassen sich akute Wadenkrämpfe im Normalfall schnell und einfach behandeln.
Hausmittel gegen Wadenkrämpfe Test: Favoriten der Redaktion
Ratgeber: Fragen mit denen du dich beschäftigen solltest, wenn du an Wadenkrämpfen leidest
Wenn du Hausmitteln gegen Wadenkrämpfe brauchst, solltest du dir einige Fragen stellen. Um einen Krampf richtig zu behandeln, kann es wichtig sein, die Ursache für diesen zu kennen. Im folgenden Abschnitt haben wir die wichtigsten Fragen zum Thema Wadenkrämpfe zusammen gefügt und beantwortet.
Was sind Wadenkrämpfe?
Zu einem Wadenkrampf kann es kommen, wenn sich die Muskulatur im Unterschenkel plötzlich zusammenzieht. Das wird durch eine unwillkürliche Kontraktion einzelner Muskeln oder Muskelgruppen ausgelöst. Diese Muskeln entspannen sich nicht mehr und fühlen sich dadurch verhärtet an. Es kann auch vorkommen, dass ein Wadenkrampf sich bis in das Fußgewölbe und in die Zehen zieht.
Vor allem beim Sport oder beim Schlafen kann es zu solchen Krämpfen kommen. Normalerweise dauert ein Muskelkrampf nur wenige Minuten an. Wenn er nicht von alleine weg geht, gibt es verschiedene Hausmittel und Methoden, um den Krampf loszuwerden. (1)
Welche Ursache können Wadenkrämpfe haben?
Allerdings können Wadenkrämpfe auch durch ernstere Erkrankungen hervorgerufen werden. In medizinischen Fachkreisen wird bei den Krämpfen hinsichtlich ihres Ursprungs unterschieden. (2)
Arten von Wadenkrämpfen
Art | Beschreibung |
---|---|
Paraphysiologische Krämpfe | Bei dieser Art liegt ein Ungleichgewicht der Elektrolyte vor. Das bedeutet, dass dem Körper eventuell Magnesium, Kalzium, Natrium oder ähnliches fehlt. Diese Krämpfe kommen hauptsächlich in der Schwangerschaft oder beim Sport vor. |
Idiopathische Krämpfe | Diese Krämpfe sind noch nicht gut erforscht und die Ursachen dafür unklar. |
Symptomatische Krämpfe | Bei dieser Art hängen die Krämpfe mit Erkrankungen von Nervensystem, Herz, Muskeln oder Stoffwechsel zusammen. Auch als Nebenwirkung von Medikamenten können hier die Krämpfe ausgelöst werden. |
Ursachen von Wadenkrämpfen
- Störung des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes: Dies ist die häufigste Ursache für Wadenkrämpfe. Durch einen Mangel an Salzen wie Magnesium oder Natrium kann es zu unkontrollierbaren Verkrampfungen kommen. Ein Magnesium Mangel kann bei falscher Ernährung, Diabetes mellitus, Darm- und Nierenerkrankungen und in der Schwangerschaft auftreten. Ein weiterer Grund für eine Störung der Elektrolyt- und Wasserhaushaltes kann die Dehydrierung sein. Hoher Wasserverlust durch Durchfall, Erbrechen oder starkes Schwitzen oder Medikamente können dazu beitragen. Durch eine Dehydrierung kann ein Ungleichgewicht im Mineralstoffhaushalt entstehen. Das führt wiederum zu Muskelkrämpfen.
- Störung des Hormonhaushaltes und des Stoffwechsels: Hormonelle und Stoffwechselveränderungen können auch ausschlaggebend für Wadenkrämpfe sein. Neben schwangeren Frauen sind auch Menschen mit Diabetes mellitus, Schilddrüsenunterfunktion, Nebenschilddrüsenunterfunktion, Erkrankungen der Nebennierenrinde und Nierenerkrankungen anfällig für Wadenkrämpfe.
- Muskelerkrankung: Durch eine Muskelerkrankung kommt es zu einer Schwächung der Muskeln. Dadurch kann es auch oft zu krampfartigen Muskelschmerzen kommen. Diese Muskelerkrankungen sind meistens vererbt und können verschieden behandelt werden.
- Erkrankung des Nervensystems: Hierbei ist die Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskeln gestört. Eine Folge davon, sind unter anderem Wadenkrämpfe. Es gibt verschiedene Erkrankungen des Nervensystems, welche als Symptom Muskelkrämpfe mit sich bringen.
- Medikamente oder Gifte verursacht: Es gibt Medikamente, welche Wadenkrämpfe hervorrufen können. Ein Wadenkrampf kann auch eine Vergiftungserscheinung sein.
- Sonstiges: Wadenkrämpfe können auch die Folge von körperlicher Überlastung, Schlafmangel, Schwangerschaft, Fußfehlstellungen und Alkoholkonsum sein. (3)
Welche Hausmittel gibt es gegen Wadenkrämpfe?
Magnesium
Oft ist die Ursache für einen Wadenkrampf ein Magnesiummangel. Wenn du also öfters an Wadenkrämpfen leidest, solltest du deine Magnesiumwerte untersuchen lassen. Vor allem, wenn du viel Sport betreibst oder Diabetiker bist, kann ein Krampf häufig vorkommen. Für einen akuten Fall solltest du also immer Magnesium bei dir zu Hause haben. Dieses gibt es in verschiedenen Darreichungsformen:
- Tabletten
- Trinkgranulat
- Kapseln
- Pulver
Für welche Form du dich entscheidest, ist dir überlassen. Obwohl die Wirksamkeit von Magnesium bei Wadenkrämpfen noch nicht wissenschaftlich belegt worden konnte, ist der Zusammenhang von einem Magnesiummangel und Wadenkrämpfen deutlich. (4)
Wadenwickel
Wadenwickel sind ein bewährtes Hausmittel. Diese Wickel können warm oder kalt gemacht werden. Bei einem Wadenkrampf kann dir ein warmer Wadenwickel helfen.
Die wärme im Wickel helfen dir dabei die angespannte Muskulatur wieder entspannen zu lassen. Die verkrampften Muskeln lösen sich.
Für so einen Wadenwickel brauchst du lediglich ein Tuch und warmes Wasser. Das Wasser gießt du über das Tuch und wringst es ordentlich aus. Dann kannst du es auch schon auf deine Wade legen.
Nahrungsmittel
Wie bereits weiter oben beschrieben, ist Magnesium wichtig gegen Wadenkrämpfe. Dieses kannst du im akuten Fall über verschiedene Darreichungsformen zu dir nehmen. Auf lange Zeit gesehen und auch vorbeugend, kannst du es auch durch deine Ernährung zu dir nehmen.
Magnesium kommt beispielsweise in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Vollkorngetreide, Nüsse oder Samen sind ideale Magnesiumversorger. Gemüse, Obst und tierische Lebensmittel wie Milch, Fisch und Fleisch enthalten nur geringe Mengen an Magnesium.
Unter anderem diese Lebensmittel enthalten Magnesium:
Lebensmittel | Beschreibung |
---|---|
Zartbitterschokolade | 100g Schokolade mit 50 Prozent Kakaoanteil haben bis zu 195 mg Magnesium. Bei einem akuten Wadenkrampf kannst du dir also mal ein Stück dunkle Schokolade gönnen. |
Quinoa | Zusammen mit Amaranth liegt Quinoa weit vorne in Sachen Magnesiumgehalt. 100 g Quinoa hat circa 275 mg Magnesium. Bei Amaranth sind es pro 100 g sogar 310 mg. |
Haferflocken | Haferflocken zählen zu den beliebtesten speisen fürs Frühstück. 100 g Haferflocken haben ungefähr 130 mg Magnesium. Verfeinert mit Leinsamen oder Weizenkleie steigt der Magnesiumgehalt noch mehr. |
Bohnen | Hülsenfrüchte sind nicht nur reich an Eiweiß und Mineralstoffen, sondern auch an Magnesium. 100 g Kidneybohnen enthalten circa 150 mg Magnesium. Auch Sojabohnen und Linsen sind geeignet. |
Tofu | Da Tofu aus den magnesiumreichen Sojabohnen hergestellt wird, ist auch er eine tolle Magnesium-Quelle. |
Viel Wasser trinken
Wenn du zu wenig Flüssigkeit zu dir nimmst, kann es zu einem Wadenkrampf kommen. Deswegen solltest du nicht nur beim Eintreten von einem Krampf viel Wasser trinken, sondern auch vorbeugend.
Vor allem für Sportler kann es durch eine Dehydration schnell zu einem Krampf kommen. Bei längeren Einheiten, gerade beim Ausdauersport, solltest du pro Stunde 0,75 – 1 Liter Wasser trinken. Diese Menge kann natürlich schwanken, je nach Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Anstrengung. (5)
Krampflösende Teesorten
Wenn du nicht immer nur Wasser trinken möchtest, gibt es auch einige krampflösende Teesorten. Dazu zählen Rosmarin, Lavendel, Pfefferminze oder Zitronenmelisse Tees. 1 – 2 Tassen täglich können vorbeugend gegen Muskelkrämpfe helfen. (6)
Kernseife
Zur Vorbeugung von Wadenkrämpfen in der Nacht kannst du ein Stück Kernseife unter deinem Bettlaken in die Nähe deiner Füße oder Waden legen. Warum genau Kernseife gegen Wadenkrämpfe helfen kann, ist noch nicht bekannt.
Ob es mit den hohen Anteilen an Natriumsalzen zusammenhängt oder bloß ein Placebo ist, ist unklar. Nichtsdestotrotz gibt es viele Menschen, welchen Kernseife bei Wadenkrämpfen geholfen hat. (7)
Welche Alternativen gibt es zu Hausmittel gegen Wadenkrämpfe?
Dehnen
Versuche deine Wade so gut es geht zu dehnen. Stell dafür dein Bein ab, drück die Ferse auf den Boden und zieh deine Zehen nach oben. Das löst den Krampf und lindert den Schmerz.
Bewegung
Um einen Wadenkrampf zu lösen, kannst du dich auch bewegen. Ein paar Schritte gehen kann schon ausreichen. Damit kurbelst du die Durchblutung an und wirkst dem Krampf entgegen.
Massieren
Eine leichte Massage kann die Wadenmuskulatur entspannen und durchbluten. Das kann zu einer Lockerung des Krampfes führen.
Was kann ich vorbeugend gegen Wadenkrämpfe machen?
- alkoholfreies Bier
- Orangensaft
Du kannst auch vorbeugend Magnesium einnehmen, um einen Krampf zu verhindern. Das gilt auch in der Schwangerschaft.
Was kann ich gegen nächtliche Wadenkrämpfe machen?
Bereits vor dem Schlafengehen kannst du Stretching-Übungen durchführen. Damit kannst du nächtlichen Krämpfen entgegenwirken und eine ungestörte Nacht genießen. (9)
Wann sollte ich mit einem Wadenkrampf zum Arzt gehen?
Was bedeuten Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft und was kann ich dagegen machen?
Diese Krämpfe können darauf hinweisen, dass ein Mangel oder Ungleichgewicht an Mineralstoffen vorliegt. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Magnesium, Kalzium, Kalium oder Natrium. Diese braucht der Körper, um über die Nerven die Muskeln zu steuern. (10)
(Bildquelle: unsplash / Anastasiia Chepinska)
Schwangere Frauen verlieren oft durch starkes Schwitzen und häufigen Harndrang schneller Flüssigkeit und Mineralstoffe. Außerdem benötigt das wachsende Baby auch Nährstoffe. Deswegen ist auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr zu achten. Vor allem durch eine ausgewogene Ernährung ist das möglich. Wenn das nicht ausreicht, kann mit dem Arzt eine andere Methode besprochen werden. (11)
Um akute Krämpfe zu lösen, gilt auch für Schwangere: Dehnen, massieren und die Durchblutung anregen.
Bildquelle: maridav/ 123rf
Einzelnachweise (11)
1.
Young G. Leg cramps. BMJ Clin Evid. 2015;2015:1113. Published 2015 May 13.
Quelle
2.
Nocturnal Leg Cramps, RICHARD E. ALLEN, MD, and KARL A. KIRBY, MD, St. Mark's Family Medicine Residency, Salt Lake City, Utah, Am Fam Physician. 2012 Aug 15;86(4):350-355.
Quelle
3.
Swash M, Czesnik D, de Carvalho M. Muscular cramp: causes and management. Eur J Neurol. 2019;26(2):214-221. doi:10.1111/ene.13799
Quelle
4.
Frusso R, Zárate M, Augustovski F, Rubinstein A. Magnesium for the treatment of nocturnal leg cramps: a crossover randomized trial. J Fam Pract. 1999;48(11):868-871.
Quelle
5.
Schwellnus MP. Cause of exercise associated muscle cramps (EAMC)--altered neuromuscular control, dehydration or electrolyte depletion?. Br J Sports Med. 2009;43(6):401-408. doi:10.1136/bjsm.2008.050401
Quelle
6.
Bode AM, Dong Z. The Amazing and Mighty Ginger. In: Benzie IFF, Wachtel-Galor S, editors. Herbal Medicine: Biomolecular and Clinical Aspects. 2nd edition. Boca Raton (FL): CRC Press/Taylor & Francis; 2011. Chapter 7.
Quelle
7.
Ough YD. Soap-scented oil skin patch in the treatment of fibromyalgia: A case series. J Multidiscip Healthc. 2008;1:59-62. Published 2008 Sep 1. doi:10.2147/jmdh.s3999
Quelle
8.
Weiner IH, Weiner HL. Nocturnal leg muscle cramps. JAMA. 1980;244(20):2332-2333.
Quelle
9.
Hallegraeff JM, van der Schans CP, de Ruiter R, de Greef MH. Stretching before sleep reduces the frequency and severity of nocturnal leg cramps in older adults: a randomised trial. J Physiother. 2012;58(1):17-22. doi:10.1016/S1836-9553(12)70068-1
Quelle
10.
Dalton LM, Ní Fhloinn DM, Gaydadzhieva GT, Mazurkiewicz OM, Leeson H, Wright CP. Magnesium in pregnancy. Nutr Rev. 2016;74(9):549-557. doi:10.1093/nutrit/nuw018
Quelle
11.
Valbø A, Bøhmer T. Leggkramper i svangerskapet--hvor hyppig forekommer det? [Leg cramps in pregnancy--how common are they?]. Tidsskr Nor Laegeforen. 1999;119(11):1589-1590.
Quelle